Weit über den Boden hinaus: Die Geschichte des Kampfes der MST für Land und soziale Rechte im Südwesten von Goiás

Abstract

Das Lager Leonir Orback (Santa Helena de Goiás) im Südwesten von Goiás, bekannt aus dem Dokumentarfilm „Chão“ (Camila Freitas, 2019), kämpft für das Recht auf Land und viele andere soziale Rechte wie Arbeit, Bildung, Gesundheit, Kultur usw. In diesem Artikel wird die Geschichte des Kampfes dieser Familien gegen die Naoum-Gruppe und die Usina Santa Helena Açúcar e Álcool dargestellt, die mit Unterstützung der Militär- und Wirtschaftsdiktatur gegründet wurde, aber ab 2008 in die Krise geriet, als sich die MST in der Region organisierte und daran arbeitete, die Monokulturen in Gebiete für eine Agrarreform und eine agrarökologische Nahrungsmittelproduktion umzuwandeln. Wir verweisen auf die Geschichte der Besetzung der Farm Várzea da Ema, dem Standort des Padre Josimo Camps, in dem mehr als 1.000 Familien lebten, und analysieren die Instrumente, die von der Latifundie und der Justiz eingesetzt wurden, um diesen Kampf zu zerschlagen und die Familien zu vertreiben, einschließlich der Kriminalisierung von Aktivisten auf der Grundlage des bahnbrechenden Gesetzes über kriminelle Organisationen. Nach einer intensiven Zeit der Repression und Kriminalisierung organisierten sich die Familien neu und gründeten das Camp Leonir Orback, das seit 2016 die Farm Ouro Branco besetzt hält und für die Zuerkennung des Landes der Mühle durch die Bundesregierung als Zahlung für Steuerschulden kämpft. Während die Bauernfamilien um das Land kämpfen, garantieren die Organisation der Gemeinschaft und die Unterstützung durch die Volksvertretung und die Volksrechtsberatung eine Reihe von sozialen Rechten, die diesen Familien in der Vergangenheit verweigert wurden.